Liebe Leserin, lieber Leser,
zu einem nachhaltigen Lebensstil in Balance mit Mensch und Natur braucht es auch Suffizienz, das Prinzip des rechten Maßes. Das lateinische “sufficere” bedeutet „ausreichen, genügen“.
In diesem Beitrag hinterfrage ich unsere Konsummuster:
- Warum reicht der Einkauf von öko-fair hergestellten Produkten allein nicht aus?
- Woher stammen unsere Konsummuster?
- Wie findest Du das rechte Maß für ein Leben in Balance mit Mensch und Natur?
Warum reicht der Kauf von öko-fair hergestellten Produkten allein nicht aus?
Manche Konsumenten erliegen der Illusion, nur noch öko-fair hergestellte Produkte zu kaufen reiche für einen nachhaltigen Lebensstil aus. Ein Irrtum, wie zwei Beispiele zeigen:
Beispiel 1: Der Umstieg auf öko-fair produzierte Bekleidung ist ein guter Schritt zu weniger Ressourcenverbrauch und fairere Arbeitsbedingungen. Wer jedoch in kurzen Intervallen immer neue öko-faire Modeprodukte kauft, verbraucht dadurch dennoch eine Menge Ressourcen.
Beispiel 2: Elektromobilität ist im Kommen. Der alte Diesel oder Benziner wird abgeschafft, stattdessen ein neues E-Auto angeschafft. Sollte dieser Autofahrer anschließend in kurzen Zeitabständen immer wieder ein neues E-Auto-Modell anschaffen, ist das für die Umwelt kontraproduktiv.
Der ständige Neukauf von Produkten wie Autos, Mode, Smartphones, Elektrogeräte etc. – seien sie konventionell oder öko-fair produziert worden – verbraucht in der gesamten Wertschöpfungskette massiv die Ressourcen der Natur und es entstehen jede Menge Treibhausgase.
Für ein Leben in Balance mit Mensch und Natur brauchen wir neue Denk- und Verhaltensmuster für einen maßvollen Konsum.