Liebe Leserin, lieber Leser,
die Welt der Wirtschaft betrat ich zum ersten Mal im Alter von 16. Ich startete mit einer kaufmännischen Ausbildung zur Industriekauffrau in einem mittelständischen Unternehmen der Textilindustrie in Bocholt. Als ich in den 1980ern dann in Duisburg Wirtschaftswissenschaften studierte, lautete eine Maxime wirtschaftlichen Handelns, den Gewinn von Unternehmen zu maximieren. In den folgenden 20 Jahren lernte ich als Firmenkundenberaterin bei deutschen Großbanken ein breites Spektrum von Unternehmen aus diversen Branchen kennen, vom kleinen Mittelstand bis hin zu internationalen Großkonzernen. Bei nahezu allen lag der Fokus auf Gewinnmaximierung.
Irgendwann dämmerte es mir, dass diese Fixierung auf maximale Gewinnerzielung zu Lasten von Mensch und Natur geht und eine wesentliche Ursache für die zunehmenden sozialen und ökologischen Ungleichgewichte in der Welt ist.
Mir kamen zunehmend Zweifel, ob mein bisheriges Wissen über Wirtschaft noch richtig war. Doch um die Jahrtausendwende entdeckte ich ein mir völlig neues Konzept – und mir wurde klar: Meine Zweifel an dem mir bekannten Wirtschaftssystem waren berechtigt!